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Sanierung & Renovierung

Betonsanierung: Ursachen, Methoden, Ablauf und Kosten

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 13. März 2025
Lesedauer: 3 Minuten
© peuceta / istockphoto.com

Bei Beton denkt man zunächst an Brücken und ähnliche Gebäude, aber auch an Ihrem Eigenheim wurde Beton verbaut, zum Beispiel bei Treppen oder Balkonen. Beton zählt heute zu den am häufigsten verwendeten Baustoffen, da er eine enorme Stabilität, Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterungseinflüssen und mechanischer Belastung bietet. Doch trotz seiner Robustheit bleibt er nicht unbegrenzt vor Schäden verschont – Risse, Abplatzungen oder Korrosion der Bewehrung können im Laufe der Zeit auftreten und die Tragfähigkeit des Bauwerks beeinträchtigen. Besonders Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit, Frost, chemische Substanzen oder hohe Temperaturschwankungen setzen dem Material zu. Um größere Schäden oder sogar strukturelle Gefahren zu vermeiden, ist es wichtig, rechtzeitig eine professionelle Betoninstandsetzung durchführen zu lassen. Dabei kommt es darauf an, den optimalen Zeitpunkt für eine Sanierung zu erkennen, bevor kleine Mängel größere Folgen haben.

Alles auf einen Blick:

  • Die Betonsanierung verlängert die Lebensdauer von Betonbauteilen und damit auch von Gebäuden.
  • Typische Schäden sind Risse, Abplatzungen und Korrosion der Bewehrung, insbesondere durch Witterungseinflüsse oder chemische Belastungen.
  • Die Karbonatisierung ist eine der Hauptursachen für Betonschäden, da sie die alkalische Schutzschicht des Stahls im Beton abbaut und Korrosion begünstigt.
  • Es gibt verschiedene Methoden zur Instandsetzung, die nach dem individuellen Bedarf ausgewählt werden sollten.
  • Die Kosten für eine Betonsanierung variieren zwischen 50 und 250 Euro pro Quadratmeter.

Was ist eine Betonsanierung?

Eine Betonsanierung umfasst alle Maßnahmen zur Instandsetzung und Erhaltung von Betonbauwerken und Betonfertigteilen. Je nach Schadensumfang kann sie von kleineren Reparaturen bis hin zu großflächigen Instandsetzungen reichen. Während kleine Schäden oft durch lokale Ausbesserungen behoben werden können, erfordern größere Schäden wie Betonabplatzungen oder stark korrodierte Bewehrungen umfangreichere Sanierungsmaßnahmen. Die Instandsetzung verwitterter Betonoberflächen erfolgt dabei durch verschiedene Methoden, darunter das Reinigen und Abtragen der obersten Schicht, das gezielte Verschließen von Rissen im Beton sowie das Auftragen spezieller Schutzbeschichtungen, die den Beton langfristig widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse machen.

SCHON GEWUSST?
Beton ist eine Mischung aus Zement, Wasser und sogenannter Gesteinskörnung, also Anteile aus Sand, Kies oder Kalksplitt. Allein in Deutschland fallen durch die Produktion jährlich etwa 20 Millionen Tonnen CO2 an. Weltweit sind es 2,8 Milliarden Tonnen CO2, die so entstehen. Das sind etwa acht Prozent der weltweiten CO2-Emmissionen. Forscher arbeiten bereits daran, das Material umweltfreundlicher zu gestalten. An der Hochschule München zum Beispiel entsteht derzeit eine Betonart, die ihre Risse selbst heilt – mithilfe von Bakterien. [

Welches Ziel hat eine Sanierung von Beton?

  • strukturelle Schäden beheben und die Tragfähigkeit des Bauwerks wiederherstellen
  • ästhetische Mängel ausbessern, sodass Oberflächen wieder intakt und optisch ansprechend wirken
  • langfristige Folgeschäden verhindern, indem präventive Schutzmaßnahmen ergriffen werden
  • Verlängerung der Lebensdauer von Bauwerken, wodurch hohe Sanierungskosten in der Zukunft vermieden werden
  • Verbesserung der Energieeffizienz, indem zum Beispiel eine zusätzliche Dämmung entsteht

Wann ist es sinnvoll, Betonbauteile zu sanieren?

Eine Sanierung ist erforderlich, sobald Sie sichtbare Schäden oder strukturelle Beeinträchtigungen entdecken. Anzeichen für eine notwendige Betonsanierung sind:

  • Risse
  • Abplatzungen
  • freiliegende und rostende Bewehrung
  • Verfärbungen oder Ausblühungen
  • reduzierte Tragfähigkeit
WAS IST EINE BEWEHRUNG?
„Bewehrung“ bezeichnet die Verstärkung des Betons durch eingearbeitete Materialien wie Stahlstäbe, Stahlmatten oder Fasern.

Wie kann ich feine Risse im Beton bearbeiten?

Feine Risse im Beton sollten frühzeitig repariert werden, um größere Schäden zu verhindern. Für die Instandsetzung der Betonbauteile stehen verschiedene Füllstoffe wie

  • Zementleim, 
  • Zementdispersionen,
  • Epoxidharze und
  • Polyurethanharze

zur Verfügung. Die Wahl des geeigneten Materials hängt von der Rissbreite ab; je nach Füllstoff eignen sich diese für Risse mit einer Breite von 0,1 bis 0,8 Millimetern. Die Anwendung erfolgt in der Regel durch Injektion oder Tränkung. Nach dem Aushärten des Materials können überschüssige Reste entfernt und die Oberfläche bei Bedarf geglättet werden. Sollten dagegen ganze Ecken oder Kanten abbrechen, dann können Sie auf Reparaturmörtel oder Spritzmörtel zurückgreifen.



Hat die Betonart Auswirkungen auf die Betonsanierung? 

Die Wahl der geeigneten Sanierungsmethode und der verwendeten Materialien hängt stark von der ursprünglichen Betonart und dem jeweiligen Schaden ab, da unterschiedliche Betonarten spezifische Sanierungsmethoden erfordern:

  • Normalbeton: die am häufigsten verwendete Betonart kann mit standardisierten Sanierungstechniken erneuert werden
  • Stahlbeton: erfordert besondere Aufmerksamkeit, da hier der Korrosionsschutz der Bewehrung ein wesentlicher Bestandteil der Sanierung ist
  • Spritzbeton: wird nicht nur als Baumaterial eingesetzt, sondern findet auch häufig in der Sanierung Anwendung, insbesondere bei großflächigen oder schwer zugänglichen Bereichen
  • polymermodifizierter Zementmörtel (PCC) wird oft als Reparaturmörtel verwendet, da er eine verbesserte Haftung und Flexibilität bietet
  • Reaktionsharzbeton (PC) eignet sich für spezielle Anforderungen, beispielsweise wenn eine hohe chemische Beständigkeit erforderlich ist

Welche Vorteile und welche Nachteile hat eine Betonsanierung?

Vorteile der BetonsanierungNachteile der Betonsanierung
  • verlängert die Lebensdauer von Bauwerken
  • verhindert größere Schäden und Folgekosten an den Betonbauteilen
  • erhöht die Sicherheit und Stabilität des Gebäudes
  • verbessert die Optik durch neue Oberflächen
  • steigert den Wert der Immobilie
  • verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit und Rostbildung an der Bewehrung
  • umweltfreundlicher als ein kompletter Neubau
  • kann die Energieeffizienz verbessern
  • kann kostenintensiv sein, je nach Schadensausmaß
  • erfordert Fachwissen und professionelle Ausführung
  • lange Trocknungs- und Aushärtungszeiten
  • Staub- und Schmutzentwicklung während der Arbeiten
  • teilweise aufwendige Vorbereitungen notwendig (zum Beispiel Entfernung von beschädigten Schichten)
  • mögliche Einschränkungen der Nutzung während der Sanierung
  • bei schlechter Ausführung drohen erneute Schäden
  • nicht alle Betonschäden sind durch Sanierung vollständig behebbar

Wo muss Beton häufiger saniert werden?

  • Fundamente sowie Balkone und Terrassen sind ein klassisches Beispiel für stark beanspruchte Betonbereiche, die regelmäßig überprüft und saniert werden müssen. Feuchtigkeit und Frost können hier zu Auswaschungen und Rissbildungen führen und eine Betoninstandsetzung notwendig machen. 
  • Brückenbauwerke sind hohen Verkehrsbelastungen durch Autos und Lastwagen und den daraus resultierenden Erschütterungen ausgesetzt. Hinzu kommen Umwelteinflüsse, durch die der Beton zusätzlich beansprucht wird. Ohne regelmäßige Sanierung können sich Risse ausweiten und die Tragfähigkeit der Brücke beeinträchtigen.
  • Tiefgaragen und Parkhäuser sind wegen des Einsatzes von Streusalz anfällig. Das Salz in Kombination mit der hohen Luftfeuchtigkeit beschleunigt die Korrosion der Stahlbewehrung im Beton.
  • Auch Industriebauten sind wegen ihrer Produktionsprozesse, bei denen Chemikalien zum Einsatz kommen, häufiger von Sanierungsmaßnahmen betroffen.

Was sind die Ursachen für Schäden am Beton?

Betonschäden können durch ungenaue Verarbeitung, normale Alterungsprozesse oder Umweltbedingungen entstehen. Selbst wenn die Oberfläche intakt erscheint, können Untersuchungen mit speziellen Prüfgeräten Aufschluss über den Zustand der Bewehrung geben. Sichtbare Schäden wie rostbraune Verfärbungen oder Abplatzungen machen eine Betoninstandsetzung unumgänglich.

Schaden am BetonWo tritt der Schaden häufig auf?potenzielle Ursachen
Risse
  • Fassaden
  • Wände
  • Bodenplatten
  • Brücken
  • Fundamente
  • Treppen
  • Temperaturwechsel
  • eingefrorene Feuchtigkeit
  • Setzungen im Baugrund
  • Überlastung
  • Feuchtigkeitseinwirkung
  • unzureichende Dehnfugen
Abplatzungen an den Bauteilen
  • Balkone
  • Brücken
  • Fassaden
  • Tiefgaragen
  • Außenflächen
  • Frost-Tau-Wechsel
  • Rost
  • mechanische Belastung
  • chemische Angriffe
Korrosion der Bewehrung
  • Tiefgaragen
  • Brücken
  • Parkhäuser
  • Industriebauten
  • eindringende Feuchtigkeit und Streusalz
  • Karbonatisierung
  • unzureichende Betondeckung
Betonauswaschungen
  • Fundamente
  • Brückenpfeiler
  • Bauwerke im Wasserbereich
  • starke Wasserbelastung
  • chemische Reaktionen mit aggressiven Stoffen
  • schlechter Betonverbund
Hohlräume und Kiesnester
  • Wände
  • Decken
  • Stützen
  • Fundamente
  • fehlerhafte Verarbeitung
  • ungenügende Verdichtung
  • schlechte Betonmischung
Schwundrisse
    Fußböden
  • Estriche
  • Fassaden
  • Wände
  • Trocknungsschrumpfung durch zu schnelle Austrocknung
  • ungünstige Betonmischung
Setzungsrisse
  • Fundamente
  • Bodenplatten
  • Stützmauern
  • Bewegungen des Baugrunds
  • ungleichmäßige Belastung
  • nachträgliche Setzungen
Alkali-Kieselsäure-Reaktion (Betonkrebs)
  • Fahrbahndecken
  • Brücken
  • Außenwände
  • Stützmauern
  • Reaktion von alkalihaltigem Zement mit bestimmten Gesteinskörnungen
  • Feuchtigkeitseinfluss
Verfärbungen
  • Sichtbetonflächen
  • Fassaden
  • Innenräume
  • chemische Reaktionen
  • eindringende Schadstoffe
  • ungeeignete Schalungsmaterialien
schlechte Haftung des Betons
    sanierte Flächen
  • nachträglich beschichtete Oberflächen
  • mangelhafte Untergrundvorbereitung
  • fehlende Haftbrücken
  • zu glatter Untergrund
Erosion und Abrieb
  • Industrieböden
  • Straßenbeläge
  • Tunnel
  • Treppen
  • mechanische Beanspruchung durch Verkehr, Wasserströmung oder starke Nutzung
Karbonatisierung
  • Fassaden
  • Brücken
  • Betonkonstruktionen mit Bewehrung
  • Eindringen von Kohlendioxid in den Beton
  • pH-Wert-Absenkung
  • reduzierte Schutzwirkung der Bewehrung

Was ist eine Karbonatisierung und wie beeinflusst sie die Betonstruktur?​

Die Karbonatisierung ist ein natürlicher chemischer Prozess, der in Beton stattfindet, wenn Kohlendioxid (CO₂) aus der Luft mit bestimmten Stoffen im Beton reagiert. Genauer gesagt verbindet sich das CO₂ mit dem Calciumhydroxid (Ca(OH)₂), das im Beton enthalten ist. Dabei entsteht Calciumcarbonat (CaCO₃), also Kalkstein, und Wasser. Dieser Vorgang hat jedoch eine wichtige Folge: Der pH-Wert des Betons, der anfangs sehr hoch ist (also stark alkalisch), sinkt allmählich ab. Das Problem dabei ist, dass die Stahlbewehrung – also die Stahlstäbe, die im Beton für Stabilität sorgen – durch den hohen pH-Wert normalerweise vor Rost geschützt ist. Wenn der pH-Wert jedoch zu stark absinkt, verliert der Stahl diesen Schutz, und es kann Rost entstehen. Das Rosten der Bewehrung führt zu weiteren Schäden: Rost nimmt mehr Platz ein als der ursprüngliche Stahl und übt dadurch Druck auf den umgebenden Beton aus. Das kann dazu führen, dass Risse entstehen oder Teile des Betons abspringen. Besonders problematisch wird es, wenn Feuchtigkeit oder Sauerstoff eindringen können, da dies die Korrosion noch weiter beschleunigt. Wie schnell die Karbonatisierung voranschreitet, hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel davon, wie dicht der Beton ist, wie alt er ist und wie viel CO₂ in der Luft vorhanden ist. Interessanterweise kann die Karbonatisierung den Beton anfangs sogar etwas härter machen, aber sobald sie die Stahlbewehrung erreicht, beginnt der Schaden.

Um solche Probleme zu vermeiden, achtet man beim Bau darauf, dass die Bewehrung tief genug im Beton liegt und dass der Beton möglichst dicht und widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse ist. Auch Schutzanstriche auf der Oberfläche des Betons können helfen. Ein einfacher Test mit einer speziellen Flüssigkeit kann übrigens zeigen, ob ein Betonbereich bereits karbonatisiert ist: Nicht karbonatisierte Stellen färben sich violett, während karbonatisierte Bereiche farblos bleiben.



Welche Methoden gibt es, Beton zu sanieren?

Je nach Art und Umfang der Schäden gibt es verschiedene Methoden zur Betonsanierung beziehungsweise Betoninstandsetzung. Die Wahl der richtigen Technik für Betonteile hängt von Faktoren wie der Schadensursache, der betroffenen Fläche und den Anforderungen an die Tragfähigkeit ab.

MethodeVorgehensweise
OberflächenbeschichtungBei Abplatzungen oder kleineren fehlerhaften Stellen eignet sich die Oberflächenbeschichtung. Dabei wird der beschädigte Beton zunächst entfernt und die fehlende Struktur durch speziellen Saniermörtel oder Spritzbeton ersetzt.
RissverpressungSind feine Risse im Beton entstanden, bietet sich die sogenannte Rissverpressung an, bei der Kunstharz oder Zementleim in die Lücken gegeben wird. Größere Risse hingegen müssen mit speziellen Dichtstoffen oder Mörtel verschlossen werden, da diese Materialien eine bessere Stabilität und Haltbarkeit bieten.
KorrosionsschutzmaßnahmenFür den Schutz und die Instandhaltung von Beton gibt es zudem Imprägnierungen und Beschichtungen, die das Eindringen von Wasser, Salzen oder anderen Schadstoffen verhindern. Eine Hydrophobierung schützt den Beton vor Feuchtigkeit, während spezielle Anstriche oder Versiegelungen zusätzlichen Schutz bieten. Wenn die Bewehrung korrodiert ist, wird sie freigelegt, entrostet und mit einem Korrosionsschutzmittel behandelt, bevor neuer Beton aufgetragen wird.
BetonersatzIn besonders schwerwiegenden Fällen kann es notwendig sein, Beton durch Betonersatzsysteme zu erneuern oder durch Verstärkungen mit Carbon- oder Stahlfasermatten zusätzliche Stabilität zu schaffen. Diese Methode wird häufig bei tragenden Bauwerken wie Brücken oder Stützmauern angewandt.

Kunststoffmodifizierte Materialien sind eine moderne Lösung für die Sanierung von Betonbauteilen und bieten einige Vorteile gegenüber herkömmlichem Zementmörtel. Sie sind elastischer, haften besser und neigen weniger zu Rissen, was sie besonders langlebig macht. Diese Materialien zur Betoninstandsetzung werden häufig verwendet, um beschädigte Stellen im Beton auszubessern, die Betonschicht über der Bewehrung zu verstärken oder fehlendes Material zu ergänzen. Ein weiterer Vorteil ist die geschmeidigere Verarbeitung, die das Auftragen – besonders von Hand – erleichtert. Oft sind sie Teil eines gesamten Sanierungssystems, das auch Haftbrücken und Korrosionsschutz beinhaltet. Durch diese verbesserten Eigenschaften tragen kunststoffmodifizierte Produkte dazu bei, Betonflächen nicht nur effizient, sondern auch dauerhaft zu reparieren und zu schützen.

Lohnt sich eine Betonsanierung?

Die Entscheidung zwischen der Sanierung von Betonbauwerken und einem vollständigen Abriss mit anschließendem Neubau hängt von mehreren Faktoren ab. Eine sorgfältige Abwägung dieser Aspekte ist entscheidend, um die wirtschaftlichste und nachhaltigste Lösung zu finden.​

wirtschaftliche Überlegungen: Eine Faustregel besagt, dass eine Sanierung von Betonbauwerken dann wirtschaftlich sinnvoll ist, wenn die Kosten unter 75 Prozent der Neubaukosten liegen. Überschreiten die Sanierungskosten diesen Wert, kann ein Neubau finanziell vorteilhafter sein. 

ökologische Aspekte: Sanierungen sind oft umweltfreundlicher, da sie weniger Ressourcen verbrauchen und die sogenannte „graue Energie“ minimieren, die für Herstellung, Transport und Entsorgung von Baumaterialien anfällt. Ein Neubau verursacht hingegen höhere CO₂-Emissionen, insbesondere durch die Produktion von Baustoffen wie Beton und Stahl. ​

technische und strukturelle Faktoren: Bei Gebäuden mit schwerwiegenden strukturellen Mängeln oder veralteter Bausubstanz kann ein Neubau die sicherere Option sein. Ebenso können umfangreiche architektonische Änderungen, die tief in die Statik eingreifen, einen Abriss notwendig machen. ​

gesetzliche Vorgaben: Sowohl für Sanierungen als auch für Neubauten gibt es gesetzliche Anforderungen und Förderprogramme. Ein Neubau muss aktuellen Bauvorschriften entsprechen, während bei Sanierungen bestimmte Bestandsrechte gelten können. 

Eine Betonsanierung lohnt sich häufig,aber eine fundierte Entscheidung sollte stets auf einer detaillierten Analyse durch Fachleute basieren, die sowohl den baulichen Zustand als auch wirtschaftliche und ökologische Aspekte berücksichtigen.

Wie läuft eine Betonsanierung ab? [Schritt-für-Schritt-Anleitung]

  1. Bestandsaufnahme und Schadensanalyse: Zunächst wird die Betonfläche auf Risse, Abplatzungen oder Korrosion untersucht. Messungen zur Feuchtigkeit oder Karbonatisierung helfen, die Ursachen zu bestimmen, um die passenden Sanierungsmaßnahmen auszuwählen.
  2. Planung der Sanierungsmaßnahmen: Auf Basis der Analyse wird ein Konzept erstellt, das die Art der Reparatur, die passenden Materialien und mögliche behördliche Genehmigungen berücksichtigt.
  3. Vorbereiten der Betonoberfläche: Beschädigte Stellen werden entfernt, die Oberfläche gereinigt und freigelegte Bewehrung entrostet und mit Korrosionsschutz behandelt, um eine optimale Basis für die Reparatur zu schaffen.
  4. Wiederherstellung der Betonstruktur: Fehlstellen werden mit Reparaturmörtel oder Spritzbeton aufgefüllt, Risse je nach Größe verpresst und die Bewehrung bei Bedarf zusätzlich geschützt, um die ursprüngliche Stabilität wiederherzustellen.
  5. Oberflächenschutz und Nachbehandlung: Zum langfristigen Schutz des Betons werden spezielle Beschichtungen oder Imprägnierungen aufgetragen. Eine sorgfältige Nachbehandlung stellt sicher, dass der frische Beton optimal aushärtet.
  6. Abschlussprüfung und Qualitätssicherung: Nach Fertigstellung erfolgt eine gründliche Kontrolle der Bauteile, um die Tragfähigkeit und Qualität der Sanierung zu überprüfen. Abschließend werden alle Maßnahmen dokumentiert, um eine zukünftige Wartung zu erleichtern.


Was kostet eine Betonsanierung?

Die Preise für eine Sanierung von Betonbauwerken können sehr unterschiedlich ausfallen und von verschiedenen Faktoren abhängig sein. Grundsätzlich kann gesagt werden, je kleiner und einfacher der Schaden am Betonteil ist, desto geringer fallen natürlich die Kosten aus. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass große und schwierig zu sanierende Schäden deutlich teurer sind. Der geringste Kostenfaktor hierbei sind die Materialkosten – viel mehr schlagen die Leistungen der Handwerker zu Buche. Durchschnittlich sollten Sie mit Kosten für kleinere Schäden zwischen 50 und 200 Euro je Quadratmeter rechnen, während die Sanierung chemischer Schäden 400 bis 600 Euro pro Quadratmeter kosten kann.

Welche Kostenfaktoren beeinflussen den Preis einer Betonsanierung?

  • Schadensanalyse
  • Planung
  • Gerüstaufbau
  • Material
  • Handwerkerkosten
  • Zustand der Bauteile
  • Sanierungsmethode
  • Arbeitszeit- und Arbeitsaufwand wie zum Beispiel unter besonderen Umweltauflagen 
  • erforderliche Vorarbeiten wie Entfernen von Altbeton, das Reinigen der Bewehrung oder das Auftragen von Haftbrücken
  • zusätzliche Arbeiten wie Imprägnierungen, Hydrophobierungen oder Beschichtungen 
  • notwendige Statikverstärkungen
  • behördliche Genehmigungen oder Prüfungen
TIPP:
Kombinieren Sie die Betonsanierung zum Beispiel mit einer Dämmung, dann kann sie als Teil einer umfassenderen energetischen Sanierung angesehen werden. Hier lohnt es sich, mögliche Fördertöpfe zu überprüfen.

Beispielrechnung für eine Betonsanierung

In unserem Beispiel steht die Betonsanierung eines 20 Quadratmeter großen Balkons an, an dem Risse, Abplatzungen und eine korrodierte Bewehrung festgestellt wurde. Die Sanierung umfasst das Entfernen des beschädigten Betons, das Reinigen und Schützen der Bewehrung sowie das Auftragen von Saniermörtel und einer Schutzbeschichtung.

KostenfaktorBerechnungGesamtpreis
Schadensanalyse & Planung20 x 25 Euro/Quadratmeter500 Euro
Gerüstaufbau20 x 10 Euro/Quadratmeter200 Euro
Entfernung des beschädigten Betons20 x 70 Euro/Quadratmeter1.400 Euro
Reinigung & Korrosionsschutz der Bewehrung20 x 15 Euro/Quadratmeter300 Euro
Auftragen von Sanierbeton20 x 30 Euro/Quadratmeter600 Euro
Oberflächenschutz (Hydrophobierung/Versiegelung)20 x 35 Euro/Quadratmeter700 Euro
Arbeitskosten (Facharbeiter, 2 Tage à 8 Stunden)16 Stunden x 50 Euro800 Euro
Entsorgung von Altbeton200 Euro pauschal200 Euro
Gesamtkosten4.700 Euro

Wie finde ich einen professionellen Fachbetrieb für meine Betonsanierung?

Abhängig vom Schaden übernehmen unterschiedliche Fachkräfte die anstehenden Betonarbeiten. Während Betonbauer und Maurer die grundlegenden Arbeiten am Haus ausführen, sind Statiker, Korrosionsschutz-Spezialisten und Beschichtungstechniker essenziell für eine langlebige Sanierung. Bei komplexen Sanierungen, wie an Brücken oder Tiefgaragen, kommen oft Spritzbeton-Experten und Rissverpressungs-Fachleute zum Einsatz.

UNSER TIPP:
Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Handwerker stets auf die fachliche Qualifikation. Dazu zählen Zertifizierungen nach DIN-Normen, wie zum Beispiel DIN 1045 für Betonarbeiten oder DIN EN 1504 für Betoninstandsetzungen.

Welche Fehler können bei einer Betonsanierung passieren?

Bei der Betonsanierung können verschiedene Fehler auftreten, die die Haltbarkeit und Sicherheit des Bauwerks beeinträchtigen. Zu den häufigsten zählen:​

  • unzureichende Vorbereitung des Untergrunds: Wird der beschädigte Beton nicht vollständig entfernt oder bleibt die Bewehrung korrodiert, kann dies die Haftung des neuen Materials beeinträchtigen und zu weiteren Schäden führen.
  • Einsatz ungeeigneter Materialien: Die Verwendung von Mörteln ohne entsprechenden Verwendbarkeitsnachweis kann zu mangelnder Verträglichkeit mit dem bestehenden Beton führen, was die Sanierung unwirksam macht.
  • Fehler in Planung und Ausführung: Mängel bei der Herstellung, dem Einbau und der Nachbehandlung des Betons können zu Schäden wie Poren, Lunkern oder Rissbildungen führen.
  • unzureichender Korrosionsschutz: Wird die Bewehrung nicht angemessen gereinigt und geschützt, kann dies zu fortschreitender Korrosion und damit zu strukturellen Schwächen führen.
  • Nichtbeachtung von Umwelteinflüssen: Unzureichender Schutz vor Feuchtigkeit, Frost oder chemischen Einflüssen kann zu weiteren Schäden am sanierten Beton führen.

Eine sorgfältige Planung und Ausführung durch qualifizierte Fachkräfte ist entscheidend, um diese Fehler zu vermeiden und die Langlebigkeit der Betonsanierung sicherzustellen.

Kann ich eine Betonsanierung selbst durchführen?

Kleinere Reparaturen, wie das Ausbessern von Rissen oder kleinen Abplatzungen, können Sie mit dem entsprechenden Geschick und Wissen oft in Eigenregie durchführen. Sollte es sich um größere oder schwer einschätzbare Schäden handeln, ist es empfehlenswert, den Fachbetrieb zu konsultieren, um kein Risiko von strukturellen Schäden einzugehen.

Schäden am Beton: So können Sie einer Betonsanierung vorbeugen

Um eine aufwendige Betonsanierung zu vermeiden, sollten Sie frühzeitig präventive Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören regelmäßige Inspektionen, um Schäden rechtzeitig zu erkennen und zu beheben. Eine wirksame Schutzmaßnahme ist das Auftragen eines geeigneten Oberflächenschutzes, wie Dichtungsschlämme oder Bitumenbeschichtung, um den Beton vor Frost, Tausalzen und Chemikalien zu schützen. Bevor eine Schutzschicht aufgetragen wird, sollten Unebenheiten oder Löcher mit einem Feinspachtel ausgeglichen werden. Alternativ können empfindliche Bereiche durch Abdeckungen vor extremen Witterungseinflüssen wie Hitze, Kälte und Regen geschützt werden. Auch die Qualität des Betons spielt eine entscheidende Rolle. Bereits bei der Herstellung sollte auf eine geeignete Betonzusammensetzung und eine fachgerechte Verarbeitung geachtet werden. Zudem ist eine ausreichende Betonüberdeckung der Bewehrung wichtig, um die Karbonatisierung – also die schleichende Schädigung des Betons durch Umwelteinflüsse – zu verlangsamen. Ebenso sollte die Ausbreitung von Feuchtigkeit möglichst gering gehalten werden, da trockene Bedingungen die Karbonatisierung deutlich verlangsamen. Bei baulichen Veränderungen oder Nutzungsänderungen ist es entscheidend, die neuen Belastungen auf den Beton zu berücksichtigen, um Rissbildung zu vermeiden. Zudem ist es wichtig, klimatische Einflüsse wie drückendes Wasser oder extreme Temperaturschwankungen durch geeignete bauliche Maßnahmen zu minimieren. Sollten trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erste Anzeichen von Schäden auftreten, ist es ratsam, umgehend einen Fachbetrieb hinzuzuziehen, um größere Probleme und kostspielige Sanierungen zu verhindern.



Auf diese 5 Dinge sollten Sie achten

  1. Eine Sanierung sollte nicht nur kurzfristig Schäden beheben, sondern auch präventiv wirken. Moderne Schutzmaßnahmen wie hydrophobierende Beschichtungen oder kathodischer Korrosionsschutz können helfen, erneute Schäden zu vermeiden. 
  2. Bei einer Betonsanierung geht es nicht nur um die reinen Material- und Handwerkerkosten. Oft fallen zusätzliche Kosten für Gerüstbau, Schutzmaßnahmen, statische Prüfungen oder Entsorgung von Altbeton an.
  3. Lassen Sie den sanierten Beton ausreichend trocknen, bevor er belastet oder weiter bearbeitet wird. Zu frühe Belastung kann zu Rissen oder schlechter Haftung führen.
  4. Betonarbeiten sollten nicht bei extremen Temperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit durchgeführt werden. Frost kann die Aushärtung stören, während hohe Temperaturen eine zu schnelle Austrocknung und Rissbildung begünstigen.
  5. Falls sich in der sanierten Fläche Dehnfugen befinden, müssen diese sauber freigehalten oder mit elastischem Material nachgefüllt werden. 

Fazit

Die Wahl der geeigneten Sanierungsmethode hängt von Art und Umfang des Schadens ab. Eine gründliche Schadensanalyse ist dabei unerlässlich, um die Ursachen und das Ausmaß der Schäden zu ermitteln und darauf basierend passende Instandsetzungsmaßnahmen abzuleiten. Eine sorgfältige Planung stellt sicher, dass die gewählte Methode sowohl technisch als auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Die Qualität der Sanierung hängt maßgeblich von der fachgerechten Ausführung ab; daher sollten qualifizierte Fachkräfte die Arbeiten durchführen, um eine korrekte Umsetzung aller Schritte zu gewährleisten. Dies umfasst die richtige Vorbereitung des Untergrunds, die Auswahl geeigneter Materialien und die Einhaltung technischer Richtlinien.

Betonsanierung: Häufig gestellte Fragen

Wie lange hält eine Betonsanierung?

Eine fachgerechte Sanierung kann je nach Belastung und Schutzmaßnahmen bis zu 50 Jahre halten. Regelmäßige Inspektionen verlängern die Lebensdauer zusätzlich.

Gibt es alternative Materialien für die Betonsanierung?

Innovative Ansätze zur Betonsanierung umfassen den kathodischen Korrosionsschutz, Textilbeton mit Glas- oder Carbonfasern, selbstheilende Betone mit Bakterien oder Enzymen, umweltfreundliche Varianten wie Geopolymer- oder Hanfbeton sowie experimentelle Materialien aus Pilzmyzel oder Kork-Beton-Verbundstoffe, die alle darauf abzielen, die Haltbarkeit zu verbessern, Ressourcen zu schonen oder die Umweltbelastung zu reduzieren.

Wie unterscheidet sich die Betonsanierung im Außen- und Innenbereich?

Im Außenbereich sind die Belastungen durch Witterung, UV-Strahlung und Frost besonders hoch. Hier sind flexible und wasserabweisende Materialien erforderlich. Im Innenbereich stehen hingegen eher mechanische Belastungen oder – in der Industrie – chemische Einflüsse im Fokus.

Wie erkennt man eine unsachgemäße Betonsanierung?

Anzeichen für eine mangelhafte Sanierung sind neue Risse oder Abplatzungen kurz nach der Beendigung der Arbeiten, eine unzureichende Haftung des Sanierungsmaterials oder sichtbare Feuchtigkeitsschäden. Auch rostender Bewehrungsstahl trotz Sanierung deutet auf Fehler hin.

Welche Rolle spielt der Wasserzementwert bei der Sanierung?

Ein zu hoher Wasserzementwert kann die Haltbarkeit des neuen Betons beeinträchtigen. Ein niedriger Wert sorgt für eine dichtere, stabilere Betonstruktur und schützt besser vor Feuchtigkeit und Karbonatisierung.

Quellen

[1] „Betonsanierung mit Bakterien (PM 35/23)“. Hochschule München, https://hm.edu/aktuelles/news/news_detailseite_324288.de.html. Zugegriffen 13. März 2025.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.