Beton ist bekannt für seine außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit und hohe Belastbarkeit, doch auch dieses robuste Baumaterial unterliegt natürlichen Alterungsprozessen. Insbesondere Risse im Beton sind ein weit verbreitetes Problem, das nicht nur die Optik, sondern auch die strukturelle Stabilität eines Bauwerks beeinträchtigen kann. Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Rissen – von feinen Haarrissen, die meist oberflächlich auftreten, bis hin zu tiefen Setzungsrissen, die auf ernsthafte Spannungen oder Bewegungen im Untergrund hindeuten. Kommt es zu Rissbildungen, dann ist eine rechtzeitige Sanierung entscheidend, um die langfristige Haltbarkeit des Bauwerks zu gewährleisten. Denn durch moderne Betoninstandsetzungsverfahren lassen sich viele Schäden beheben, sodass sowohl die Ästhetik als auch die Tragfähigkeit des Materials erhalten bleiben.
- Warum entstehen Risse in Beton?
- Welche Gefahren bringen Risse im Beton mit sich?
- Welche Arten von Rissen gibt es und wie unterscheiden sie sich?
- Welche Rolle spielt die Bewehrung bei der Entstehung von Rissen im Beton?
- Diese 7 Ursachen können zu Rissen im Beton führen
- Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um Rissbildung im Beton zu verhindern?
- Welche modernen Methoden und Zusatzstoffe helfen, Risse zu vermeiden?
- Welche Methoden gibt es, um Risse im Beton zu sanieren?
- Wie werden Risse im Beton saniert? [Schritt-für-Schritt-Anleitung]
- Wie kann ich zukünftig Risse im Beton vermeiden?
- Wer saniert Risse im Beton?
- Was kostet eine professionelle Betonsanierung?
- Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Fazit
- Risse im Beton: Häufig gestellte Fragen
Alles auf einen Blick:
- Risse im Beton entstehen durch verschiedene Einflüsse – einige davon sind unvermeidbar und können sich auch bei größter Sorgfalt bei der Planung und Ausführung bilden.
- Es gibt verschiedene Arten von Rissen, die sich in Ursache und Tiefe unterscheiden und zum Teil auch Gefahr für die Bausubstanz bedeuten können.
- Bei Rissbildung im Beton sollte immer ein Fachbetrieb hinzugezogen werden.
- Vorbeugende Maßnahmen und eine angemessene Nachbehandlung sind wichtig, um das Risiko von Rissen oder ihren Folgen zu minimieren.
- Die richtige Sanierung und das entsprechende Abdichten spielen ebenfalls eine Rolle, um langfristige Schäden zu vermeiden und die Tragfähigkeit des Betons zu erhalten.
Warum entstehen Risse in Beton?
Risse im Beton entstehen aufgrund verschiedener physikalischer und chemischer Prozesse, die unweigerlich auf das Material treffen. In den meisten Fällen sind sie auf Spannungen innerhalb des Materials zurückzuführen, die auftreten, wenn der Beton schrumpft, sich ausdehnt oder äußeren Kräften ausgesetzt ist. Risse im Beton sind nicht immer kritisch, doch insbesondere tiefe und sich ausbreitende Risse sollten genauer untersucht werden.
Besonders im Stahlbeton spielen die Eigenschaften des Materials und die Interaktion zwischen Beton und Bewehrungsstahl eine entscheidende Rolle. Während feine Risse auch hier oft unbedenklich sind, kann eine zu große Rissbreite die Dauerhaftigkeit des Bauwerks beeinträchtigen, da Feuchtigkeit und Schadstoffe eindringen können. Trennrisse entstehen beispielsweise durch unterschiedliche Bewegungen angrenzender Bauteile, während durch Lastübertragung auftretende Zukräfte zur Ausbildung von Zugrissen führen können. Eine gezielte Anordnung der Bewehrung hilft, Rissbildung zu kontrollieren und die Tragfähigkeit des Bauwerks zu gewährleisten.
Wie beeinflussen Temperatur und Feuchtigkeit die Rissbildung?
In vielen Fällen entsteht Rissbildung nicht durch einen einzelnen Faktor, sondern durch eine Kombination mehrerer Einflüsse, die sich gegenseitig verstärken und den Schaden beschleunigen. Beispielsweise kann eine schnelle Aushärtung durch hohe Temperaturen und Wind mit einem zu hohen Wasseranteil im Beton zusammenfallen, wodurch sich die Risse noch verstärken. Ebenso kann eine frühzeitige Belastung in Kombination mit bereits vorhandenen Betonrissen dazu führen, dass das Material schneller bricht und tragende Strukturen beeinträchtigt werden. Ein weiteres Beispiel ist die Kombination aus Frost und Bewehrungskorrosion: Wenn Wasser in bereits vorhandene feine Risse eindringt und gefriert, dehnt es sich aus und vergrößert die Risse weiter. Gleichzeitig kann die Feuchtigkeit die Bewehrung im Inneren angreifen, wodurch der Beton durch den entstehenden Rost zusätzlich unter Spannung gerät. Auch Spannungsrisse durch angrenzende Bauteile und thermische Ausdehnung können gemeinsam auftreten, wenn der Beton sich aufgrund von Wärme ausdehnt, aber keine Möglichkeit zur Bewegung hat, weil er mit einem älteren, bereits ausgehärteten Bauteil verbunden ist.
Wie wirken sich Setzungsbewegungen und Fundamentprobleme auf Betonrisse aus?
Unzureichend verdichtete oder inhomogene Untergründe sind die Ursache für ungleichmäßige Absenkungen des Bodens. Dadurch können Setzungsrissen entstehen, die über große Flächen verlaufen. Fundamentprobleme verstärken diese Problematik, zum Beispiel wenn das Fundament keine ausreichende Tragfähigkeit besitzt. Infolgedessen kommt es zu unkontrollierten Bodenbewegungen, die besonders auf lehmigem oder torfigem Untergrund entstehen. Setzungsrisse in tragenden Bauteilen sind besonders gefährlich, da sie die Stabilität des gesamten Gebäudes beeinträchtigen können.
Wie führen chemische Einflüsse zu Rissen im Beton?
Frischer Beton besitzt aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung – insbesondere durch das im Zement enthaltene Calciumhydroxid – einen stark alkalischen Charakter mit einem pH-Wert zwischen 12 und 13. Diese basische Umgebung wirkt zunächst wie eine natürliche Schutzschicht: Sie stabilisiert die Struktur des Betons und schützt eingebaute Stahlbewehrungen vor Korrosion. Treffen jedoch Säuren auf den Beton, kommt es zu einer Neutralisationsreaktion. Die Säuren lösen dabei gezielt die calciumhaltigen Bindemittel des Zementsteins auf – sowohl das Calciumhydroxid als auch die für die Festigkeit kritischen Calciumsilicathydrate (CSH-Phasen). Dieser Prozess ähnelt dem Angriff von Rost auf Metall: Die eigentlich kompakte Betonmatrix wird durch die chemische Zersetzung nach und nach poröser und verliert an Tragfähigkeit. Gleichzeitig sinkt der pH-Wert im Material. Unterschreitet er einen kritischen Wert von etwa 10, beginnt der Stahl im Beton ungeschützt zu rosten. Die Kombination aus geschwächtem Beton und korrodierender Bewehrung kann zu fortschreitenden Schäden führen: Rissbildung, Abplatzungen und im Extremfall sogar statische Instabilität des Bauwerks. Besonders in Industrieanlagen oder bei Fundamenten in sauren Böden ist dieser schleichende Zersetzungsprozess ein ernstzunehmendes Problem, das durch spezielle Betonrezepturen und Schutzbeschichtungen vorbeugend adressiert werden muss.
Welche Gefahren bringen Risse im Beton mit sich?
Risse im Beton können zum einen rein oberflächlich sein und lediglich einen optischen Mangel darstellen, sie können aber auch – je nach Risstiefe – die Tragfähigkeit beeinträchtigen. Es ist daher wichtig, einen Riss im Beton immer von einem Fachmann begutachten zu lassen. Denn bevor die Risse geschlossen werden, sollte immer geklärt werden, wie und warum sie entstanden sind.
Eindringende Feuchtigkeit beschleunigt die Korrosion der Bewehrung, was zu einer weiteren Schwächung des Betons führt und im schlimmsten Fall einen teilweisen oder vollständigen Einsturz der Konstruktion nach sich ziehen kann. Zudem erhöhen sich die Sanierungskosten exponentiell, je länger die Schäden unbeachtet bleiben, da aufwendige Reparaturen oder sogar ein Abriss notwendig werden könnten. Unbehandelte Risse sind somit nicht nur ein optisches Problem, sondern eine potenzielle Gefahr für Sicherheit und Stabilität.
Welche Rolle spielt die Risstiefe bei Beton?
Die zulässige Breite von Rissen in Beton hängt von den Umgebungsbedingungen und der Nutzung des Bauwerks ab. Innenbauteile, die vorwiegend trocken bleiben, dürfen größere Risse haben als Außenbauteile, die Witterung und Streusalz ausgesetzt sind. Die maximal erlaubten Rissbreiten sind in den Bauvorschriften festgelegt. Zusätzlich können Bauverträge eigene Vorgaben zur Rissbreite enthalten, zum Beispiel eine Begrenzung auf maximal 0,2 mm.
Welche Faktoren führen zur Rissbildung unmittelbar nach dem Betonieren?
Die ersten Stunden und Tage nach dem Gießen sind besonders kritisch für den Beton. Folgende Faktoren begünstigen eine frühe Rissbildung:
- extreme Temperaturen, die eine ungleichmäßige Aushärtung bewirken
- zu schnelle Wasserverdunstung, die zu Schwindrissen führt
- ungleichmäßige Belastung, die Setzungsrisse verursachen kann
- zu frühes Ausschalen, wenn der Beton noch nicht ausreichend fest ist
Welche Arten von Rissen gibt es und wie unterscheiden sie sich?
Rissart | Erkennungsmerkmale |
---|---|
Haarrisse |
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Schwindrisse |
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Setzungsrisse |
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temperaturbedingte Risse |
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Belastungsrisse wie Zugrisse |
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Trennrisse |
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Was versteht man unter Schwindrissen und wie entstehen sie?
Oberflächliche Haarrisse werden auchSchwindrisse genannt. Sie gehören zu den häufigsten Rissarten im Beton und entstehen während des Trocknungsprozesses, wenn das enthaltene Wasser verdunstet und sich die äußere Betonschicht zusammenzieht, während im Inneren noch Feuchtigkeit vorhanden ist. Besonders bei warmen klimatischen Bedingungen tritt dieses Phänomen verstärkt auf, da die Verdunstung schneller erfolgt. Eine Feuchtigkeitskontrolle während der Erhärtungsphase macht daher durchaus Sinn. Auch ein zu hoher Wasseranteil im Beton oder ein falsches Mischungsverhältnis können das Schwinden verstärken und die Rissbildung begünstigen. Schwindarme Betonzusätze werden zwar eingesetzt, um das Schwinden zu minimieren, doch ihre falsche oder unzureichende Anwendung kann ebenfalls problematisch sein. Um Schwindrisse zu vermeiden, ist eine sorgfältige Nachbehandlung des Betons entscheidend. Diese umfasst Maßnahmen wie das Abdecken mit Folien oder das regelmäßige Befeuchten, um den Wasserverlust während der Erhärtungsphase zu kontrollieren und Spannungen im Material zu reduzieren.
Welche Rolle spielt die Bewehrung bei der Entstehung von Rissen im Beton?
Die Bewehrung im Beton, meist aus Stahl, hat die Aufgabe, Zugkräfte aufzunehmen, während der Beton Druckkräfte trägt. Wenn die Bewehrung jedoch nicht korrekt dimensioniert oder platziert ist, kann dies zu strukturellen Schwächen führen. Diese können sich in Form von Rissen manifestieren, insbesondere wenn zusätzliche Faktoren wie Feuchtigkeit und Temperaturwechsel ins Spiel kommen. Feuchtigkeit ist ein kritischer Faktor bei der Haltbarkeit von Beton. Wenn Wasser in Risse eindringt, kann es zu Frostschäden kommen, wenn es gefriert und sich ausdehnt. Darüber hinaus kann Feuchtigkeit die Korrosion der Bewehrung fördern. Wenn Wasser, das Salze oder andere aggressive Stoffe enthält, in den Beton eindringt, kann dies die Stahlbewehrung angreifen. Die Korrosion der Bewehrung führt dazu, dass sich Rost bildet, der mehr Volumen einnimmt als der ursprüngliche Stahl. Dieser Rost drückt gegen die umgebende Betonstruktur und kann zu weiteren Rissen und letztendlich zur Zerstörung des Betons führen.
Die Kombination aus unzureichender Bewehrung und den schädlichen Auswirkungen von Feuchtigkeit und Korrosion verschärft das Problem. Wenn die Bewehrung korrodiert, verliert sie ihre Tragfähigkeit, was zu einer verringerten Stabilität des gesamten Bauwerks führt. Daher ist es entscheidend, sowohl bei der Planung als auch bei der Ausführung von Betonbauwerken die Bewehrung korrekt zu dimensionieren, die Feuchtigkeitskontrolle während der Aushärtung zu gewährleisten und geeignete Korrosionsschutzmaßnahmen zu ergreifen. Dies kann durch Imprägnierungen, Beschichtungen oder eine sorgfältige Auswahl der Betonzusammensetzung erfolgen, um das Eindringen von Wasser und aggressiven Stoffen zu minimieren.
Diese 7 Ursachen können zu Rissen im Beton führen
- Schwindrisse durch schnelle Aushärtung: Direkte Sonneneinstrahlung, Wind, hohe Temperaturen und niedrige Luftfeuchtigkeit entziehen dem Beton Wasser. Dies führt zu einem beschleunigten Abbindeprozess, der Risse verursacht.
- fehlerhaftes Mischungsverhältnis: Ein zu hoher Wasseranteil im Beton begünstigt die Bildung von Schwindrissen.
- frühzeitige oder übermäßige Belastung: Zu frühes Weiterarbeiten kann in dicken Betonschichten, wie Fundamenten, Risse verursachen. Eine zu hohe Belastung führt zu strukturellen Schäden, abhängig von der Betondicke.
- frostbedingte Risse: Gefrierendes Wasser in Hohlräumen oder Absprengungen erzeugt Risse. Diese treten häufig entlang der Bewehrung auf.
- Korrosion der Bewehrung: Rostbildung an der Bewehrung verursacht nach Jahren Risse, insbesondere entlang der Armierung und an Bauteilecken.
- Zugspannungen durch bestehende Bauteile: Beim Abbinden erzeugte Wärme kann nicht vollständig entweichen, wenn der neue Beton mit einem alten Bauteil verbunden ist. Dadurch entstehen Spannungsrisse.
- Treibrisse durch thermische Ausdehnung: Beton dehnt sich bei Hitze aus. Ohne Dehnungsfugen entstehen Risse zu angrenzenden Bauteilen.

Kombinationseffekte führen dazu, dass Risse schneller wachsen, tiefer werden und schwerwiegendere Schäden verursachen, als wenn nur ein einzelner Faktor vorliegt. Daher ist es entscheidend, bereits in der Planungsphase alle möglichen Einflüsse zu berücksichtigen und durch geeignete Maßnahmen wie eine kontrollierte Aushärtung, korrekte Mischungsverhältnisse und Dehnungsfugen die Rissbildung zu minimieren.
Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um Rissbildung im Beton zu verhindern?
Im ersten Schritt ist eine korrekte Zusammensetzung der Betonmischung wichtig, die aus einem ausgewogenen Verhältnis von Wasser, Zement und Zusatzmitteln beziehungsweise Zuschlagstoffen besteht. Letztere können Fasern unter anderem aus Stahl, Kunststoff oder Glas sowie schwindreduzierende Mittel wie Polyethylenglykol (PEG) oder alkoholbasierte Verdunstungshemmer sein. Welche hiervon beigemischt werden, hängt davon ab, als was der Beton eingesetzt wird und ob er zum Beispiel besondere Feuerfestigkeit aufweisen muss oder potenziell chemischen Einflüssen ausgesetzt ist.
Um Rissbildung unmittelbar nach dem Betonieren zumindest weitgehend zu vermeiden, können Sie – neben der optimalen Betonmischung – folgende Maßnahmen ergreifen:
- Setzen Sie zeitig mit der Nachbehandlung ein, um Frühschwindrisse zu vermeiden.
- Schützen Sie den frischen Beton vor zu schnellem Austrocknen, besonders bei freiliegenden Betonflächen.
- Vermeiden Sie Temperaturunterschiede von mehr als 15 °C zwischen Beton und Umgebung.
- Schützen Sie den Beton gegebenenfalls durch Wärmedämmung.
- Verdichten Sie den Beton vollständig und gleichmäßig.
- Verwenden Sie stützende Stahlgitter zur Bewehrung.
- Bei flächigen Bauteilen kann ein Glätten der Oberfläche helfen, Risse zu schließen.
- Erwägen Sie den Einsatz eines Abbindeverzögerers, um die Hydratationswärmeentwicklung zu kontrollieren.
- Ein stabiles Fundament verringert das Risiko von Setzungsrissen.
- Vermeiden Sie abrupte Materialwechsel: Unterschiedliche Baumaterialien reagieren unterschiedlich auf Temperaturschwankungen, was Spannungsrisse fördern kann.
- Bringen Sie rechtzeitig Sollrissfugen in die Außenhaut des Betons ein.
Welche Bedeutung haben Dehnungsfugen in der Konstruktion?
Weil sich Beton bei Hitze ausdehnt und bei Kälte zusammenzieht, ist die Integration von gut geplanten Dehnungsfugen enorm wichtig. Um die kontrollierte Materialbewegung zu ermöglichen, müssen die Dehnungsfugen in bestimmten Abständen eingeplant werden. Hierbei ist auch die Wahl der Fugenfüllstoffe wichtig: Elastische Materialien wie Silikone oder spezielle Kunststoffe ermöglichen es dem Beton, sich zu bewegen, ohne dass es zu Rissen kommt. In Industrieanlagen oder stark belasteten Bereichen werden oft spezielle Fugenprofile eingesetzt, die zusätzlich Schutz bieten.
Die richtige Platzierung von Dehnungsfugen hängt von den spezifischen Belastungen eines Bauwerks ab und sollte sorgfältig geplant werden. Bei Bodenplatten im Wohnbau wird oft ein Abstand von etwa fünf Metern zwischen den Fugen empfohlen, wobei der maximale Abstand nicht mehr als das 30-fache der Plattendicke betragen sollte. Die genauen Abstände können jedoch je nach Material und Anwendung variieren, sodass eine individuelle Planung unter Berücksichtigung der spezifischen Bedingungen erforderlich ist.
Das ideale Mischverhältnis von Beton zur Rissvermeidung
Bestandteil | Höhe | Nutzen |
Zement | 20 bis 30 Prozent | Bindemittel, das in Verbindung mit Wasser erhärtet |
Wasser | 0,4 bis 0,6 Kilogramm Wasser auf ein kg Zement (Wasser-Zement-Wert) | entscheidend für die Festigkeit und Dauerhaftigkeit des Betons; ein niedrigerer W/Z-Wert erhöht die Festigkeit, während ein höherer Wert die Verarbeitbarkeit verbessert |
Zuschlagstoffe aus feinen und groben Gesteinen wie Sand, Kies und Schotter | 60 bis 80 Prozent | Sand sorgt für Füllung und Dichte, während der grobe Teil für die Stabilität sorgt |
Zusatzmittel und Zusatzstoffe | nach Bedarf | Optimierung des Betons |
Warum ist eine angemessene Nachbehandlung des Betons essenziell?
Eine fachgerechte Nachbehandlung wird oft stark unterschätzt: Während des Aushärtens verliert Beton Wasser, was zu Volumenveränderungen und Spannungen führen kann. Um das zu vermeiden, sollte der Beton mit Folien abgedeckt werden und er sollte regelmäßig mit Wasser besprüht werden. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Nachbehandlungsmitteln, um den Trocknungsprozess zu optimieren. Die optimale Nachbehandlung dauert je nach Witterung und Betonart mindestens sieben Tage, um eine gleichmäßige Aushärtung und maximale Festigkeit zu gewährleisten.
Welche modernen Methoden und Zusatzstoffe helfen, Risse zu vermeiden?
Die Bauindustrie entwickelt stetig neue Methoden und Materialien, um Rissbildung im Beton zu minimieren. Moderne Zusatzstoffe und technologische Innovationen tragen dazu bei, die Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit von Beton zu verbessern:
- schwindreduzierende Zusatzstoffe: Diese reduzieren die Wasserverdunstung während der Aushärtung und minimieren somit Schwindrisse.
- Fasern im Beton: Die Beimischung von Stahl-, Glas- oder Kunststofffasern hilft, Spannungen im Material besser zu verteilen und Risse zu verhindern.
- selbstheilender Beton: Mithilfe spezieller Bakterien oder mineralischer Additive kann Beton kleinere Risse selbstständig „reparieren“.
- reaktive Harze und Imprägnierungen: Diese dringen tief in den Beton ein und verstärken die Struktur, wodurch sie zukünftige Rissbildung verringern.
Welche Methoden gibt es, um Risse im Beton zu sanieren?
Weil sich die Rissarten in verschiedenen Punkten voneinander unterscheiden, wurden auf sie angepasste Sanierungsmethoden entwickelt, um sie bestmöglich zu beheben. Häufig eingesetzte Risssanierungen sind:
- oberflächliche Rissverfüllung: Feine Risse werden mit flexiblen Dichtstoffen wie Acryl oder Silikon versiegelt, um Feuchtigkeitseintritt zu verhindern.
- Injektionsverfahren: Bei tieferen Rissen füllen Fachbetriebe Epoxidharze oder Polyurethanharze in die Risse, um diese zu stabilisieren und wasserundurchlässig zu machen.
- Spachtel- und Mörtelverfahren: Bei strukturellen Rissen wird spezieller Mörtel oder Zementkleber verwendet, um die Tragfähigkeit des Bauteils wiederherzustellen.
- Bewehrungsnachrüstung: Wenn Risse durch eine unzureichende Bewehrung entstanden sind, kann eine Verstärkung mit zusätzlichen Stahlstäben oder Carbonlamellen erforderlich sein.
Wie werden Risse im Beton saniert? [Schritt-für-Schritt-Anleitung]
- Rissanalyse: Bestimmung der Tiefe, Breite und Ursache des Risses. Hier kommt es auch auf die Betonart an.
- Reinigung der Rissflächen: Entfernung von Staub, Schmutz und losen Betonteilen.
- Auswahl der richtigen Sanierungsmethode: Je nach Rissart kann eine Injektion, Versiegelung oder Verstärkung erforderlich sein.
- Auftragen des Füllmaterials: Harze, Mörtel oder Spezialkleber werden in den Riss eingebracht.
- Nachbehandlung: Die Sanierungsstelle muss aushärten und gegebenenfalls geschützt oder nachbehandelt werden.
Wie kann ich zukünftig Risse im Beton vermeiden?
Zur nachträglichen Verstärkung von Beton und zur Vorbeugung von Rissen stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. Eine Möglichkeit ist das Aufkleben von Carbon- oder Glasfaserlamellen auf die Betonoberfläche, wodurch die Zugfestigkeit und Biegesteifigkeit erhöht werden. Alternativ lassen sich Stahlnetze aufbringen, die anschließend mit Spritzbeton oder Mörtel überdeckt werden, um die Rissverteilung zu verbessern und die Tragfähigkeit zu steigern. Eine weitere Methode ist der Einsatz von spezialisierten Verstärkungsmörteln, die meist polymermodifiziert oder faserverstärkt sind und in dünnen Schichten aufgetragen werden, um die Oberflächenfestigkeit und Dichtigkeit zu optimieren. Zudem kann durch das nachträgliche Einbringen von Spanngliedern eine Vorspannung erzeugt werden, um die Belastbarkeit des Betons zu erhöhen. Auch Injektionstechniken, bei denen Harze oder Zementsuspensionen in Risse oder Hohlräume eingebracht werden, tragen dazu bei, die Struktur zu stabilisieren und die Dichtigkeit zu verbessern.
Je nach Anforderung und Zustand der Betonteile können diese Verfahren einzeln oder in Kombination angewendet werden, um die langfristige Haltbarkeit und Stabilität der Bauwerke zu sichern und künftige Rissbildung effektiv zu minimieren.
Wer saniert Risse im Beton?
Bestehen kleine und nur oberflächliche Risse, können Sie sie in Eigenregie ausbessern. Sobald allerdings tiefere Risse, Setzungsrisse oder sogar strukturelle Schäden erkennbar sind, sollten Sie unbedingt einen Fachmann hinzuziehen. Abhängig von der Rissart sind spezialisierte Betonsanierungsfirmen, aber auch Bauingenieure oder ein Statiker die richtigen Ansprechpartner.
Wie finde ich einen Experten für das Sanieren von Beton?
Suchen Sie gezielt nach Betrieben mit Spezialisierung auf Betoninstandsetzung, Betonsanierung [LINK] oder Korrosionsschutz. Weiterhin können Sie Bewertungen und Erfahrungsberichte im Internet heranziehen, um eine Vorauswahl zu treffen. Wenn Sie die Auswahl getroffen haben, sollten Sie sich über Zertifikate und Nachweise informieren, die die Firmen für die Betonsanierung qualifizieren. Zu ihnen zählen:
- SIVV-Schein (Schützen, Instandsetzen, Verbinden und Verstärken von Betonbauteilen) – ein wichtiger Nachweis für Fachkenntnisse im Bereich der Betoninstandsetzung; der SIVV-Schein ist das einzige offiziell anerkannte Betoninstandsetzungszertifikat in Deutschland und wird oft bei Ausschreibungen vorausgesetzt
- Zertifizierungen nach DIN EN 1504 (Norm für die Instandsetzung von Betonbauwerken)
- Mitgliedschaft in Fachverbänden wie dem Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein e.V. (DBV) oder dem Deutschen Abbruchverband e.V.
Wählen Sie Unternehmen mit langjähriger Erfahrung und nachgewiesener Expertise in der Betonsanierung. Einige Unternehmen bieten auch Leistungen von der Analyse bis zur Sanierung aus einer Hand an, was den Prozess vereinfachen kann. Hinzu kommt: Ein seriöser Fachbetrieb bietet in der Regel eine kostenlose Vor-Ort-Besichtigung an und erstellt anschließend ein detailliertes Angebot. Holen Sie mehrere detaillierte Kostenvoranschläge ein, um das beste Angebot zu finden. Fragen Sie auch nach Garantie und Gewährleistung. Zum einen sollten alle Arbeiten nach den gültigen DIN-Normen ausgeführt werden, zum anderen sollte die Gewährleistungsfrist mindestens fünf Jahre betragen. Vorsicht ist bei besonders günstigen Angeboten geboten, denn eine unsachgemäße Betonsanierung durch zum Beispiel qualitativ minderwertige Arbeit kann teure Nachbesserungen verursachen.
Was kostet eine professionelle Betonsanierung?
Bei kleineren Schäden können die Sanierungskosten zwischen 50 und 200 Euro je Quadratmeter liegen, während Sie zum Beispiel bei chemischen Schäden 400 bis 600 Euro pro Quadratmeter einplanen sollten. Demnach gilt: Je einfacher die Risse zu behandeln sind und je kleiner sie sind, desto geringer fällt der Preis aus.
Welche Kostenfaktoren beeinflussen den Preis?
- Schadensanalyse und Planung
- erforderliche Vorarbeiten
- Materialauswahl
- Handwerkerkosten
- Zustand der Bausubstanz
- Sanierungsmethode
- Arbeitszeit
- Umweltauflagen
- zusätzliche Maßnahmen zur Oberflächenbehandlung
- Statikverstärkungen
- Gerüstaufbau und Absicherung
Beispielrechnung für eine Betonsanierung
In diesem Beispiel sollen Risse in einem 20 Quadratmeter großen Betonfußboden beseitigt werden. Aufgrund des schlechten Zustandes muss der Fachbetrieb zunächst den Boden vorbereiten.
Kostenfaktor | Berechnung | Gesamtpreis |
Schadensanalyse und Planung | 20 x 25 Euro/Quadratmeter | 500 Euro |
Bodenvorbereitung (zum Beispiel alte Schutzschicht entfernen, Fugen lösen) | 20 x 25 Euro/Quadratmeter | 500 Euro |
Reparatur des beschädigten Betonbodens (zum Beispiel Risse, schlechte Dehnungsfugen, abblätternde Beschichtung) | 20 x 55 Euro/Quadratmeter | 300 Euro |
Oberflächenschutz | 20 x 15 Euro/Quadratmeter | 300 Euro |
Arbeitskosten (Facharbeiter, 2 Tage à 8 Stunden) | 16 Stunden x 40 Euro | 640 Euro |
Gesamtkosten | – | 2.240 Euro |
Kosten pro Quadratmeter | 112 Euro |
Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Nach der Sanierung benötigt Beton Zeit zur Aushärtung, weswegen Sie zunächst zu schwere Belastung oder starke Vibrationen vermeiden sollten.
- Besonders im Außenbereich oder bei Betonflächen, die chemischen Einflüssen ausgesetzt sind, sollten Sie nach der Sanierung eine Imprägnierung oder Versiegelung auftragen.
- Auch nach einer erfolgreichen Sanierung sollten Betonflächen in regelmäßigen Abständen auf neue Risse, Feuchtigkeitseintritt oder Abplatzungen geprüft werden, um frühzeitig Schäden zu erkennen und schnell zu handeln.
- Achten Sie auf korrekte Wetterbedingungen während der Sanierung, um den Aushärtungsprozess nicht negativ zu beeinflussen.
- Vermeiden Sie aggressive Reinigungsmittel auf sanierten Betonflächen, da diese sie angreifen können.
Fazit
Risse im Beton sind ein weit verbreitetes Problem, das durch verschiedene Faktoren verursacht wird. Kleine Risse sind meist nur ein optisches Problem, während tiefe oder sich ausbreitende Risse ernsthafte Schäden nach sich ziehen können. Die Rissbildung in Stahlbetonbauteilen kann durch verschiedene Einflüsse wie Zwangsspannungen, Temperaturänderungen oder Bodenhebungen entstehen. Besonders in der Frühphase des Betons spielt die Hydratationswärme eine wichtige Rolle, da die Temperaturunterschiede zwischen Kern und Rand des Bauteils Spannungen erzeugen, die zu Rissen führen können. Die Rissbreite ist dabei ein entscheidendes Kriterium für die Gebrauchstauglichkeit eines Bauwerks, da zu große Risse die Dauerhaftigkeit und Funktionalität beeinträchtigen. Um die Rissbildung zu begrenzen, werden häufig dehnfähige Fugen oder spezielle Bewehrungstechniken eingesetzt, die eine kontrollierte Rissverteilung ermöglichen und somit Schäden vorbeugen. Durch eine sorgfältige Planung, die richtige Betonzusammensetzung und eine kontrollierte Aushärtung lassen sich viele dieser Risse vermeiden. Sollte es dennoch dazu kommen – und das ist bei Beton nicht ungewöhnlich – dann können Sie die Bausubstanz mit den entsprechenden Sanierungsmethoden bearbeiten und für die Zukunft schützen.
Risse im Beton: Häufig gestellte Fragen
Wie erkenne ich, ob ein Riss im Beton gefährlich ist?
Besonders kritisch sind Risse in tragenden Bauteilen wie Decken, Stützen oder Fundamenten. Horizontale oder diagonal verlaufende Risse können auf Setzungsprobleme hinweisen und sollten von einem Experten begutachtet werden.
Können Betonrisse von selbst wieder verschwinden?
Nein, einmal entstandene Risse bleiben – derzeit zumindest noch – bestehen und können sich unter Belastung oder durch Witterungseinflüsse nur noch vergrößern.
Wie oft sollte Beton auf Risse überprüft werden?
Bei Neubauten empfiehlt es sich, die ersten zwei Jahre besonders aufmerksam zu sein, da in dieser Zeit Setzungsrisse entstehen können. In stark beanspruchten Bereichen wie Parkdecks oder Industriehallen ist eine jährliche Überprüfung sinnvoll.